Die Globetrottels

Unterwegs im Magicbus

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Aire sur l‘Adour

Liebes Tagesbuch!

Heute gibt es keinen Text, sondern nur ein paar Bilder eines entspannten Sonnenmontags in Aire sur l‘Adour.
Ab morgen geht’s wieder weiter, weniger wortkarg,

Deine Globetrottels


Immer wieder für die Erleuchtung

Morgens von den Putzdamen aus der Herberge gefegt, warten heute 28 Kilometer auf uns.
Durch Sonne und mit Pyrenäenblick. Immer am Wein entlang.

Heute laufen Kim und Chang, die beiden Koreaner, parallel zu uns. Die beiden, vor denen ich den allergrößten Respekt habe.
Für uns ist jeder Tag auf diesem Weg eine endlose Herausforderung.
Wie bloß geht das mit einem lahmen Bein? Es scheint mir fast unmöglich.
Und Kim lächelt und läuft weiter. Zum zigsten Mal bereits. Wahnsinn.

„Ich liebe dich, mutiges Leben“ steht irgendwann am Wegesrand.
An einer Kirche im Nirgendwo portraitiert ein Fotograf die vorbei kommenden Pilger: uns.
Und Chouchou knipst ihn.
Wir knacken die 500 Kilometermarke irgendwo hinterm vorletzten Acker.

Bei Ankunft in Aire sur l‘Adour zeigt mein Schrittzähler 30 Kilometer, die letzten Kilometer des Tages mal wieder pures Durchhalten. Immer und immer wieder.

Wie gut, dass am Ende irgendwann die Erleuchtung steht. Sonst käme man womöglich irgendwann auf die Idee sich zu fragen, was das alles eigentlich soll. So weiß man es wenigstens.
Für die Erleuchtung.
Immer und immer wieder.


Gut drauf aufpassen: auf alles wichtige.

Auf Plastik schläft es sich nicht allzu mega, aber wir sind am Morgen happy: erwachen im eigenen Stadthaus in Eauze, der Kaffee ist selbst gebrüht. Es gibt auf diesem Weg wenig kostbareres als das: Selbstbestimmtheit. Außer vielleicht Mandelcroissant zum Frühstück.

Nächster Tag des „Camino buenos“: Sonne mal wieder, die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen winken verheißend am Horizont. Wir hören den Lockruf und reden am Abend darüber. Möglicherweise gilt es irgendwann die Route anzupassen?!
Weinreben für Weinbrand „knack knack Armagnac“ an unserer Seite, nüchtern. Butterblumen, die von Frühling erzählen und erste Zikaden vom Sommer. Wir wandeln durch einen grünen Tunnel. Fischteiche, in denen welche Schuppentierchen auch immer gezüchtet werden.

Der erste Ort auf der Strecke heißt Manclet. Die Stierkampfarena hat schon lange dicht. Genauso wie alle Kaffeealternativen, die wir dringend geplant hatten. Lerne: Never trust an old Reiseführer. Am zentralen Ort werden Kulturevents von 2019 beworben und auch die Kirche hat zu. Immerhin gehts über eine froschgrüngeile Brücke weiter. Irgendwo hinter Kilometer 11.

Perfekte Wolken, die wie Wattebäusche an den Himmel geworfen wirken. Wir kürzen über eine unbefahrene Straße ab. Die hellgrünen Weinreben in Reihe sehen aus wie pubertäres Gestrüpp, das gezähmt werden soll. Die pflanzlichen Irokesenschnitte gefallen mir deutlich besser als jedes gestutzte Gewächs. Aber was soll´s: ich bin nicht die Winzerin.
Ein Baum mit Dreadlocks im Nirgendwo. Möglicherweise Anbetungsplatz der Pastafari? Anderes Heiliges sehnen wir heute nicht. Außer vielleicht: Happy Birthday, Nutella.

Kurz vor Nogaro sind die Vögelchen außer Rand und Band, der Wegesrand voll mit Saubohnen.
Dies fühlt sich schon lange nicht mehr nach Südfrankreich an, sondern wie ein ganz eigene Welt. Die Via Podiensis. Wo die Menschen nur aus purem Zufall französisch sprechen. Wo eine ganz andere Weltzeit gilt. Jenseits von allem anderen. Auf einem anderen Stern.

Nach 19km sind die Fersenschmerzen unverändert wieder da.
Wir sitzen auf dem Boden im Schatten, fersenleckend, als Lotto King Karl vorbei kommt.
Und: was macht die Lotterie von gestern? Nichts gewonnen, sagt er. Aber er kann schmerzverzerrt bestätigen, dass es diesmal auch bei ihm die Fersen sind, die schwächeln. „Jedes Jahr was Neues.“ Wem sagt Du das, Karl!? Beruhigend allerdings ist: Schmerzen hat anscheinend wirklich jeder auf diesem Camino.

Bis zum Zentrum Nogaro sind es insgesamt 24 Kilometer für uns.
Wir checken in der Gite d´ etape communale ein. Mit zwei Tüten voller „Carrefour Hypermarché Food“. Super, vegetarisches Essen kochen: selbstbestimmt. Besser geht nicht. Außer vielleicht noch Zweibettzimmer.

Was ist eigentlich das Schöne an diesem Weg? Wenn allen alles immer mehr wehtut? Wenn jeder Tag ein Aufrappeln und schleppen ist? Bis zum Ausatmen des endlich wieder Ankommens am Abend.
Vielleicht sind es all diese kleinen Dinge, die uns weiter machen lassen. Das stille Gehen und nachdenken. Das reden darüber. Die Freude an weitem Himmel und Sonnenschein und einem leichten Windhauch bei Hitze. Die Dankbarkeit des kurzen Ankommens am Abend, das morgens wieder weiter ziehen dürfen. Und immer da sein.
Weiches Bett, warme Dusche, nahrhaftes Essen — wenn’s mal da ist.
Das zart sein mit und aufpassen auf die Dinge, die man bei sich trägt. Die Kostbarkeit jedes einzelnen Teilchens, das gepflegt werden will. Warmes Überziehjäckchen am Abend, gute Socken in wackeren Schuhen, die Liebe zueinander. Alles unfassbar wertvoll. Wie oft wir das doch vergessen.

Apropos wichtige Dinge, die man bei sich trägt:
Nach nur einem Tag habe ich vor ein paar Tagen meine „Jesus loves you“-Käppi verloren. Nicht gut aufgepasst, nun fehlt es mir sehr. Emotional und vor allem in der Mittagssonne, die zunehmend auf südfranzösisch brennt.
Heute gab es im Carrefour ein neues Mützchen. Es stecht nicht „Jesus loves you“ drauf, stattdessen: „catch the waves“.
Möglicherweise ist dies so viel passender. Und meine Freude grenzenlos.
Auch das ist ein Punkt, den ich mir dringend merken müsste.

Ab jetzt: gut drauf aufpassen. Auf alles. Alles Wichtige.


Pilgerglück, da bist du wieder.

Ich kann kaum glauben, wie ruhig ein belebtes Örtchen in der Nacht werden kann. Auch in der letzten Nacht war es so still wie in einem Grab. Montreal-en-Gers: das stillste Dorf Südfrankreichs.

Beim Frühstück sitzt eine kanadische Fee. Sie scheint in die Küche geschwebt zu sein: auch sie haben wir nicht gehört. Dass die Kanadiern im Laufe des Tages ihre Nationalität einfach wechselt — je nachdem mit wem sie spricht, wissen wir beim ersten Kaffee noch nicht. Für uns bleibt sie „die kanadische Fee“, für andere wird sie auf dem Camino Schweizerin sein. Zumindest hören wir am Mittag, dass sie sich so bei anderen vorstellt.

Nach der Pilgerkrise der letzten Tag ist der heutige Freitag fast lächerlich perfekt.
Nach einem feinen Frühstück gehts in strahlendem Sonnenschein los. In Montreal ist heute Markt, das gesamte Dorf scheint auf den Beinen. Nur unser 80-jähriger Filmmacherfreund von gestern taucht leider nicht auf. Wir hätten so gerne „adieu“ gesagt.

Der Weg ist den gesamten Tag freundlich zu uns. Nur ein einzige Mal versinken wir heute bis zu den Knöcheln im Matsch, der Rest ist trockenes Gras oder Wirtschaftsweg an Wein vorbei (für den schuheausziehenden Armagnac — lokaler Brandwein mit 40% Wumps) oder Fahrradweg im Schatten. Und den gesamten Tag keine einzige Wolke.

Mittagspäuschen ist in Lamotte. Angeblich gibt es hier eine Kirche und die einzige Picknickbank der gesamten, heutigen Etappe. Sagt der Pilgerführer. Die Realität aber hält eine zauberhafte Überraschung bereit.
Mittlerweile ist Lamotte nicht mehr nur eine einsame Kirche mit schweigendem Friedhof draußen dran, sondern hat sich anscheinend zum Pausenzentrum gemausert für alle, die die Etappe von Montreal nach Eauze pilgern.
Ein augenscheinlich sehr pilgerfreundliches Paar (Bauern oder Friedhofswächter?) hat hier einen Rastplatz improvisiert, mit allen Annehmlichkeiten, die man sich als Pilgerndes an einem sonnigen Freitagmittag wünscht:

Ein schneeweißer Golden Retriever (also eher White Retriever!?) begrüßt die Wanderleut freudig und schnorrt sich —trotz aller Warnungen— natürlich erfolgreich bei uns durch.
Die Pilgermama hat Kuchen und Nüsse und Obst und Sandwichs und Kaffee und kalte Getränke bereit gestellt. Bezahlung auf Vertrauensbasis.
An der Wand hängen abgelatschte Schuhe von ehemaligen Pilgern (teils mit 2500 Kilometern auf den Sohlen) und eine LGTBQ-Flagge.
Kanadische Stühle und Tische vor Aussicht auf ein Weintal. Ein Wasserclosett ohne Spiegel, stattdessen hängt eine Tafel über dem Waschbecken, die in mehreren Sprachen verkündet: Du bist schön. Und alle sind da:
Die Koreaner (sie flott, er Piratenbein), die sogleich mit uns ein Foto machen wollen.
Die kanadische Fee, die sich bei den Koreanern als Schweizerin vorstellt.
Ein neuer Wegbegleiter —graumelierter, biertrinkender Franzose um die 50– der von allen Anwesenden die Glückszahl erfragt, um diese Nummern heute beim Lotto zu tippen. Sollte er gewinnen, wird er mit jedem von uns, den er auf dem Weg wiedertrifft, seinen Gewinn teilen.
Und Claire! Diejenige, mit der wir mittlerweile die längste Zeit auf dem gemeinsamen Weg teilen. Seit mittlerweile 14 Tagen und 180 Kilometern laufen wir mit- und nebeneinander. Teils in der gleichen Herberge, einmal sogar im gleichen Zimmer. Wir haben Claire aus dem Matsch gerettet, sie am Kanal eingeholt — damals als sie mir sagte, dass ich sehr wohl unrecht hätte, wenn ich alle Religionen als einen Brei bezeichnen würde. In Moissac haben wir gemeinsam über ihre zerstörten Schuhe geseufzt (mittlerweile hat sie neue, die sie allerdings im Rucksack trägt. Zu sehr hat sie sich wohl an das Schluppen der mittlerweile ziemlich komplett gelösten Sohle gewöhnt. Und Angst vor Blasen in neuen Schuhen.)
Wir machen das, was wir schon beim vorletzten Treffen fest vereinbart hatten: ein Foto. Schön und wichtig.

Der Nachmittag geht so einfach weiter wie der Morgen. Es ist, als wolle der Weg uns mit allen Kräften zurückgewinnen, so schön präsentiert er sich. Und so viel Freude macht es plötzlich wieder genau hier unterwegs zu sein.

Kilometerweiter, schnurrgerader Radweg bis Eauze. Früher Eisenbahnstrecke, heute Meditationstippelweg im Schatten. Super Pilgerbänke alle zwei Kilometer: Bänke, für die man keinen Zentimeter in die Knie muss. Hier hat jemand mitgedacht: ein wandernder Landschaftsarchitekt sehr wahrscheinlich.
Am Wegesrand wächst wilder Spargel. Wir holen eine ältere Dame ein, die erzählt: den habe ihre Mutter immer gesammelt und teilt freimütig Rezepttipps mit uns. Bis Eauze flücken wir ein Sträußchen fürs Abendessen.

Nach knappen 20 Kilometern sind wir in Eauze.
Bis heute morgen schien es unglaublich unmöglich, irgendeine Unterkunft in Eauze zu finden, die hygienisch UND erschwinglich ist. Wir zogen am Morgen also gänzlich ohne Plan los.
Am Mittag aber meldete sich Arnaud auf unsere Anfrage per mail zurück: in seiner Gite sei heute Nacht noch Platz. Dahin also tippeln wir nach einem Belohnungsankommensbierchen vor der Kirche des Orts.

Um es kurz zu machen: Arnaud gibt uns per Telefon den Code der Haustür durch, er selbst sei heute nicht da. Wir stehen vollkommen alleine in einer verlassenen Herberge — als einzige Gäste heute Nacht. Das ganze Haus gehört uns. Inklusive Küche und Bad und Fußbad (wenn wir wollten). Letzteres aber wollen wir dann lieber doch nicht. 15 Euro pro Person, die vegetarische „DM“ (Demi-Pension = Halbpension) machen wir uns liebend gerne selbst:
Mit wildem Spargel an Cocktailtomaten als Vorspeise, Maccaroni an Tomaten-Parmesan als Hauptgang und Apfelkuchen als Dessert.
Heute kann es nichts schöneres geben, als auf der Via Podiensis unterwegs zu sein.
Happy Pilgern, da sind wir wieder.


Scheise-randonner und vegetarisch essen wie Gott in Frankreich

Geschlafen bei unter 16 Dezibel: wer dann noch wach wird, darf sich sicher sein, eine ruhige Nacht gehabt zu haben.
Hatten wir. Herrlich. Und lebendig wieder erwacht.
Ich versuche mich mit unter 15 Dezibel über knarrende Treppen nach unten an die Kaffeemaschine zu schleichen, um Raymond nicht zu wecken. Der aber sitzt schon munter beim Frühstück.

Statt Baguette mit Konfitüre gibt es heute Morgen für uns Raymonds sehr bewegende Lebensgeschichte zum Petit-dejeuner.
Ein wackerer Mensch, der —nach einem herzlichen Lachen— genauso zu Tränen rührt. Lachyogalehrer aus den Schweizer Alpen und Postbeamter a.D..
Ach wir Menschenseelen. Tragen alle unser Päckchen. Mal leicht, mal schwer — manchmal gemeinsam, manchmal allein.
Ganz sicher macht es es uns allen einfacher, wenn wir unsere Geschichte teilen. Einfach mitteilen. Gemeinsam lachen und weinen — verbindet. Gemeinsam leben — eben.
Ein gutes Learning beim zweiten Kaffee.

Außerdem steht für uns heute allzu nicht viel an. Außer des obligaten „neue Unterkunft für morgen suchen“ und „etwas warmes Vegetarisches auftreiben, das nicht gekocht werden muss“.
Beides dauert zusammen drei Stunden. Natürlich eine Unterkunft für morgen gefunden zu haben.
Sagte ich schon, dass die Logistik beinah so anstrengend ist, wie das laufen?
Meine Fersen sehen das zwar ganz anders, aber mein Kopf hat natürlich rechter. Darauf erstmal Käsekuchen.

Immerhin finden wir für die zweite und dritte Etappe nach Montreal schon jetzt eine Unterkunft. Es war uns so lange zu wider, tatsächlich drei Tage vorauszuplanen, nun aber endlich fruchtet das „eines besseren belehrt zu sein“.

Die nächste Etappe bis nach Eauze aber scheint heikel zu werden.
Entweder antwortet niemand auf unsere Anfrage via Telefon oder Mail oder die Kommentare sind so vernichtend, dass man gar nicht mal fragen mag.
Mein Lieblingskommentar nach „ungesund“, „Wespennest im Zimmer“ und „da muss das Gesundheitsamt rein, um dicht zu machen“ lautet:
„When the owner took of all his clothes in front of us and jumped naked into a discusting little green lake I decided that I’ve had enough.“
Bonjour Via Podiensis.

Den Rest des Tages sitzen wir auf der kleinen Piazza vor dem Supermarkt in der Sonne. Ein koreanisches Paar zieht vorüber: sie flott, er Piratenbein.
Ein einheimischer Filmemacher um die 80 spricht uns an: sei Scheiße hier zu wohnen, sagt er. Genauso Scheiße wie wandern. „Scheise-randonner“, wie recht er doch hat.

Im Supermarkt wählen wir das zweite (und letzte) vegetarische und Mikrowellen-kompatible Essen: Kartoffelgratin aus der Dose. Dazu gibt es Raymonds zurückgelassenen Salat, aus dem wir die arme „Poulet“ rauspulen. „Essen wir Gott in Frankreich“ ist nix für Vegetarier.

Und dann ist unser Pausentag viel zu schnell auch schon wieder um.
Eine Wanne darf es noch geben (lieber Gott, bitte mach, dass das Wasser heute warm wird!) und ein Glas Wein.
Nicht halbvoll, sondern voll bitte.
Habe ich von Anna Rosa gelernt.
Gut, auf die Weisen zu hören:
Glas voll machen bitte und „scheise randonner“.
Wo bitte ist also das nächste Taxi?


Wanderlust lost. Finderlohn geschrieben.

Der erste Gedanke nach Augenaufschlag: Nein, Mann, ich will noch nicht gehen. Und genauso wenig tanzen….

Aber es hilft ja nix. Also Rucksack gepackt und weiter. Selbst die neue Mütze, meine unschlagbare „Jesus loves you -Chaquette“, hat sich vor mangelnder Motivation schon heimlich vom Acker gemacht — wohl das Teil im Leben, das nach Erwerb als allererstes wieder verloren ging. Der Appetit kommt beim Essen, der Spurt vielleicht beim Angehen!? Schaun ma ma….

Bei Kilometer 10 (und einem Umweg von tausend Schritten) sind wir endlich in Larressingle: Dörfchen mit der intaktesten mittelalterlichen Verteidigungsmauer westlich von Caraccasonne. Ein Hauch Mittelalterburg für Arme.
Drinnen: einige Touristen, die über halsbrecherische Treppen kraxeln müssen, um vor geschlossenen Geschäftchen zu stehen. Ein Herr malt in meditativer Ruhe die Lettern des Touristenbüros nach, man eilt nicht mit dem Saisonstart hier.
Fotoausstellung an Burgmauer, ein einziges Lädchen öffnet dann doch noch nach unserem Mittagessen (mal wieder Baguette mit Käse), verkauft aber leider keine „Jesus loves you -Chaquette“.
Sehr aufmerksamer Hütehund mit Jagdtrieb im Gras, wir treffen die Australier wieder, die heute sehr frieren.

Weiter geht’s durch Weinberge und über Äcker. Mittlerweile mit der Akzeptanz, dass unsere Fersen auf ewig und für den Rest unseres Lebens schmerzen werden. Wer das annimmt, kann einfacher weitergehen.
Pause im Gras, ein Meilenstein am Wegesrand: „bis nach Santiago noch 1000km“. Olle Pilgerbrücke aus dem 12. Jahrhundert und ein richtungsweisendes Strassenschild für Zweifler:
Rechts -> „L’Inquietude“ (=Unruhe, Besorgnis, Sorge).
Links -> Compostelle
Ein Traum für jedes magisch denkende Menschlein….
und dann sind wir für heute auch schon da.

Montréal. „En Gers“, nicht in Kanada.
Mittenmang hat’s ein B&B für uns (Zugang nur über einen abenteuerlichen Zahlencode, dafür mit eigenem Stempel in der Küche), das wir heute nur mit Raymond aus der Schweiz teilen.
Im Supermarkt holen wir uns das einzige, semi-vegetarische Essen, das sich in der Mikro erwärmen lässt, da in der Pension heute keine Herdplatte zur Verfügung steht. Der Lachs muss für uns heute leider „fleischfrei“ sein. Ansonsten gäbe es nur Brot und Käse und das reicht den Muskeln nicht nach über 20 Kilometern.

Eine Wanne, ein Plausch, dann Füßchen hoch.
Nach einer weiteren entspannten Nacht kommt sie ja vielleicht doch irgendwann noch mal wieder: diese Wanderlust, die verloren ging zwischen Wegekreuz und Acker…irgendwo im Gers. Zwischen Condom und Montreal.


Auf der Suche nach der Kraft

Pausentag in Condom in Hoffnung auf das wieder Auffinden der eigenen Kräfte.
Nach der ersten Nacht sind sie nicht noch zurück gekehrt. Also müssen wir sie wohl suchen gehen.

Wir bummeln zum Frühstück und gönnen uns diverse Kaffee: nix.
Am Vormittag eiern wir in die Stadt, in der Hoffnung Unterstützung in der Kathedrale zu finden. Immerhin gibt es sehr wundervolle Kunst dort und ein tiefes, spirituelle Ambiente. Frischer aber sind wir danach noch immer nicht.

Am Mittag holen wir uns im einzigen veganen Restaurant im Umkreis von 500 Kilometern das Mittagsmenü. Schmeckt phantastisch, aber an der Energie macht es gar nix.
Am Nachmittag essen wir Kekse aus der Bäckerei ums Eck, am Abend Pizza aus dem Automaten noch ein Eck weiter.

Und was tut sich an der Kraft?
Nichts.
Jemand hat den Stöpsel gezogen. Und wir haben ihn heute nicht wieder reinbekommen. Sagen lässt sich aber: an der Menge des Essens kann es nicht gelegen haben…

Jakobsweghänger nach 22 Wandertagen und 420 Kilometern.
Vielleicht ist das ja auch gar nicht so unnormal?
Dass man sich nach über 400 Kilometern hoch und runter und zu Fuß durchs Zentralmassiv mal fragt , warum —zum Teufel— man eigentlich keinen Bus nimmt…


Nach Condom mit dem Gummihammer

25 Kilometer bis Condom, sagt Chouchous Planung am Morgen. Am Abend sagt mein Schrittzähler: es waren 30 Kilometer, in denen irgendwann der Mann mit dem Hammer zuschlug.

Am Morgen geht es einigermaßen entspannt und spät los. Noch immer meinen wir, wir hätten es nicht eilig. Zusätzlich hat die Hitze —Gott sei dank— nachgelassen. 15 Grad und Wind. Wunderbar.

Die ersten fünfzehn Kilometer laufen recht fein. Wir treffen tatsächlich die Eselfamilie wieder: natürlich hat der Sture sich nicht übers Wasser zwingen lassen. Sie mussten also kilometerweit zurück in Richtung Straße, um einen trockenen Umweg zu finden.

Schöne Rosensträucher am Dorfrand, im Nichts ein märchenhafter Abzweig in ein erdachtes Örtchen namens Tougnet, toskanische Weindomainen und eine wunderschöne Kapelle, in der unbedingt eine Kerze für den Frieden angezündet werden muss und ich endlich die Losung aus Auvillar öffne: „Hab Geduld. Alle Dinge sind schwierig, bevor sie einfach werden.“

Der Boden sieht heute meist so aus, wie ich mich fühle: brüchig, ausgelaugt, nährstoffarm. Wir rasten auf dem Acker. Sitzen mit Ausblick, als plötzlich der Unsichtbare mit Hammer kommt und uns einmal hart auf den Kopp haut.
Es ist, als würde jemand plötzlich einen Stöpsel ziehen. Wie bei einem Luftballon, dem die Luft ausgeht. Plötzlicher Kraftverlust nach recht exakten 400 Kilometern zu Fuß. Beim Aufstehen schiesst unbekannter Schmerz ins Knie. So auch noch nie da gewesen. Wir betreten anscheinend eine neue Phase.

Condom heißt uns mit einem Meilenstein willkommen. Laurent und Argent haben noch ein Plätzchen in ihrer bunten, russischen Herberge für uns. Wir buchen zwei Nächte: in der Hoffnung, dass wir die verlorene Kraft über Nacht wieder einsammeln.

Pizza im einzigen, geöffneten Etablissement am Platz. Seltsam, dass es noch hell ist, als wir aus dem Restaurant heraus kommen.
Noch? Oder schon wieder?
Tja, wer weiß das schon!?
Hier in Condom.
Am ehesten der Unsichtbare mit Gummihammer — nehme ich an.


Ein heißer Tag in Gers — irgendwo am Ende der Welt.

Ein magisches Entrée am Morgen: über der Weite von Marilyns und Michels Garten geht die Sonne mit großem Powwow auf. Mit ihr steigen die Mücken aus dem Gras: ein Sonntag morgen im Department Gers. Man kann die kommende Hitze des Tages bereits greifen.

Zum Frühstück gibt es „verlorenes Brot“: gebraten mit Milch und Zucker. Im Übernachtungspreis mit drin. Nicht mit drin: Marilyns Mitleid mit meiner triefenden Nase. Von irgendwo her kruscht sie alte Allergietabletten hervor — leider abgelaufen. Aber die ganze Rolle rosa Toilettenpapier als Tagbeigabe soll mir beste Dienste leisten. Am Nachmittag ist sie aufgeschnaubt.

Neuer Globetrottelsrekord: wir brechen um viertel vor neun auf. Und werden gleich wieder gebremst, denn der Supermarkt hat noch geschlossen.
Wir lernen: es gibt keinen Grund zu hetzen. Nicht mal, wenn die Monsterhitze des Tages auf einen wartet. Ab morgen also geht es wieder deutlich später los.

Neun Uhr: die Epicerie öffnet ihre Rollläden, ein Einbeiniger ist schneller als wir und als allererster im Laden: Höchstgeschwindigkeit mit Piratenfuss.
Er packt zwei Flaschen Pastis und zwei Flaschen Rosé in den Einkaufskorb: sein Sonntag kann kommen.
Für uns gibt es lediglich Perrier — auch zwei Flaschen — und die Caminoschirmmütze, die in der Auslage liegt. „Pour le soleil,“ mit Pilgermuschel drauf. Es fehlt nur noch der Tag #jesuslovesyou — dann ist der Jakobswegdeppenlook fertig. Mit Überlebensmützchen.

Die Sonne steigt, dieser Sonntag ist ein Tag der Tiere.
Frösche quaken, Vögel singen, Hummeln brummeln, ein Reh hüpft vorbei, ein Feldmäuschen piept. Alles super, solange eines der zahlreichen Insekten nicht Anflug auf die Pilgerohren nimmt.
Der Himmel scheckt sich: elfenbereit. Das mildert die Hitze allerdings gar nicht.

Natürlich holt uns dje Wickelkindbande wieder ein. Wir treffen die Absprache, sollten sie es heute ein zweites Mal schaffen, gemeinsam in der einzigen Whiskeybar von Lectoure ein Bier zu trinken. Sorry, dass ich spoilere: natürlich kommt es so…

Ansonsten hüpft uns heute nur noch ein australisches Paar über den Weg (sie finden es überhaupt nicht heiß, sagen sie, während sie wilden Spargel von Wegesrand futtern) und ein unheimlicher Typ (nennen wir ihn Hannibal), den wir seit zwei Wochen immer wieder sehen. Immer mit anderen Frauen, die ganz schnell Reißaus zu nehmen scheinen. (Hoffentlich nix schlimmeres…)

Dann kommt irgendwann Lectoure in Sicht. Auf der anderen Seite des Tals. Und kommt und kommt nicht näher….
Nach 21,6km aber sind wir dann trotzdem da. Mal wieder gar gebrutzelt.

In der Stadt der Thermen gönnen wir uns das Hotel am Platz. Wir haben Glück: die hundertzwanzig Zimmer scheinen schwer zu belegen, entsprechend günstig sind die Last-Minute-Preise, wenn man 24 Stunden vorher bucht.
Wir schießen ein Zweibettzimmer mit Kitchenette für den Preis einer Pilgerunterkunft und fragen uns, warum die anderen Fußkranken es nicht auch so machen!?

Nach einer sehr nötigen Dusche schlagen wir uns in den Ort. Statt richtigem Essen gibt es Eis — weil die wenigen Restaurants am Platz ausgebucht sind. Wohl dem, der sich mit vier Kugeln Schoko, Tiramisu, Johannesbeer und Zitrone durchschlagen kann. Wir gehören zu dieser Spezies. Immerhin hat die Sportbar geöffnet…

Was für ein Abend.
Man meint, dass der Herr neben uns alleine da ist. Ist er aber nicht. Er ist derjenige, der sich am angeregtesten von allen unterhält. Mit seiner Zeitung. (Es steht heut ja auch wirklich viel drin, zu dem man erschrocken sprechen kann.)
Der Checker mit Sonnenbrille und Bossköter kennt uns nach dem ersten Bier: „Ihr seid so Typen, die nur halbe trinken, oder?“ Genau so ist es.
Ein zutraulicher Salamander kommt auf dem Tisch vorbei, klettert erst auf meinen Arm und dann auf Chouchous Täschchen, von dem er wagemutig abspringt um auf Chouchous Hand zu landen. Schwanz um Finger — mein Revier.
Wir fühlen uns sehr zu Hause. Mitten in Bukowskiland mit dem gemütlichsten Wirt jenseits bretonischer Fischbuden.
Und dann steht plötzlich Pierre vor uns…

Wer Pierre vergessen habe sollte:
Pierre war derjenige, mit dem ich vor vielen Tagen in der Herberge in Moncuq versucht habe über Napoleon zu diskutieren. Ging schief.
Er ist derjenige, von dem wir dachten, er würde uns beim Abschied vor Verachtung am liebsten ins Ohr beißen. Derjenige, der still am Tisch sein Entenfleisch kaute.
Was auch immer Pierre hier macht (eigentliche war er auf dem Rückweg nach Marseille!?), er scheint sich sehr zu freuen uns zu sehen.

Dinge können sich ändern.
Also teilen wir uns heute mit Pierre ein Bier.
Der dicke Köter des Checkers chillt auf dem Bordstein, der Mann mit Zeitung neben uns verfällt in hitzige Diskussionen mit seinem unsichtbaren Begleiter, im Fernsehen läuft Pferderennen, der Wirt küsst eine Dame mit Rollator — einfach um ihr einen guten Abend zu machen. Und dann läuft Hannibal in kurzer Hawaiihose vorüber. Allein….natürlich.
Ein heißer Tag, der ausatmet. Hitze und Menschen. Irgendwo in Gers, am Ende dieser Welt.


Federleicht? Ich bin doch keine Pusteblume oder: Pilgern mit Esel

Eine prima, erste Zeltnacht in Sabines Zaubergarten, den wir auch am Morgen noch immer ganz für uns alleine haben.
Alles bestens, mehr als das! — wenn denn meine Nebenhöhlen nicht wären.
Alle finden Zelten super, nur die empfindlichen Höhlchen mochten die 8 Grad nachts anscheinend gar nicht.
Mal wieder machen sie dicht. Nach acht Wochen Ruhe. Eine sehr, sehr nervige Aktion von ihnen. Aber eine wirkungsvolle.

In den letzten Monaten haben wir auf die harte Tour gelernt, wie mächtig so Hohlräume im Kopf sein können. Und dass kleine Beschwerden ganz schnell zu ganz fiesen Großen werden können, wenn man nicht auf sie hört.
Schweren Herzens also entscheiden wir uns, in der nächsten Nacht wieder auf feste vier Wände umzusteigen. Einzig und allein fürs Riechhirn: das älteste von allem. Doofkopp. Mächtiger.

Mit dieser Entscheidung wird unsere Strecke gleich fünf Kilometer kürzer. Bis zum nächsten Camp wären es 28km gewesen, so laufen wir heute also nur 23km bis zum Chambre d‘Hôtes in Miradoux. Immerhin bei 27 Grad. Und die meiste Zeit ohne Schatten. Eine ganz neue Herausforderung: am lebendigen Leibe gebrutzelt werden. Ist fast wie Hummer ins kochende Wasser zu werfen. Wir laufen heute also in Gedenken an alle armen Lobster der Welt.

Kurze Runde durchs nette Auvillar:
Ufolandestation mitten im Ortskern (getarnt als „Kornkammer“), kleine Figürchen wachen über enge Gassen. Großer Uhrenturm am Ende der Uhrmachergasse. Frühstück holen wir uns um 11h aus dem Supermarkt: eindeutig zu spät an einem Grillsamstag.

Auf dem Weg (meist schattenfreier Asphalt) treffen wir eine Familie mit Esel.
Sie sind erst heute losgestartet: hochmotiviert. Mit sechs Kleinen, einem Kinderwagen und eben diesem Esel.
Wir staunen mit großen Augen. Herzen öffnen sich: Wie toll ist es bitte mit einem Esel zu pilgern!? Herzliche Glückwünsche wechseln den Besitzer.
Der Neid hält jedoch nicht allzu lange an.
Nach einer Kaffeepause hoch oben über den ersten Wellenzügen der „französischen Toskana“ geht’s runter auf den Acker, dann rein ins Gras, dann in den Matsch, bevor ein Flüsschen den Weg versperrt. Selbst ohne Kinderwagen eine Herausforderung. Geschweige denn mit Esel…

Nachdem Chouchou leichten Fußes über glitschige Baumstämme das andere Ende des Bachs mühelos erreicht, ziehe ich lieber die (erneut komplett eingesauten) Ons aus, werfe sie rüber und passiere beherzt durchs Wasser mit Plastikschlappen.
Die Kinder staunen nicht schlecht, der Sechsjährige greift den Zweijährigen aus dem Kinderwagen und rettet ihn —schlecht gegriffen, aber immerhin trocken—barfuß übers Nass. So schweben noch drei weitere kleine Menschen über den Fluss, nur einer, der bewegt sich keinen Zentimeter. Der Esel.

Um allen Beteiligten die Schmach des Zuschauens zu ersparen gehen wir nach (zugegeben)!sehr glotzendem und verzögertem Schuhe-wieder-Anziehen langsam weiter. Neugierige Pause nach zwei Minuten im sparsamen Schatten muss dann trotzdem sein: doch die Eselfamilie ward nie mehr gesehen.
Ich stelle mir vor, wie sie noch immer dort unten an der Furt stehen (die Sonne ist lange untergegangen) und sich so langsam beginnen zu fragen, ob die Sache mit dem Esel wirklich eine so gute Idee gewesen ist…

Stopp in Saint Antoine um kurz vor zwei (Antoine: in Gedenken an den unvergessenen König des Milchtritts aus Banyuls).
Wir bekommen die besten, kalten Colas der Welt. Die Hitze hat mittlerweile ein Großteil des Frontallappens kleingeprügelt. Wir sind fertig mit den Nerven und die Temperatur steigt noch immer. Wer aber kommt locker wippend ums Eck!? Genau. Die Wickelkindbande ist zurück. Incroyable….

Die letzten Kilometer bis nach Miradoux sind wie Taumeln auf Herdplatte:
Der Asphalt ist vom Tag nun gänzlich hitzeaufgesättigt. Niemand Lebendes bezweifelt ab nun mehr, dass dieses glühende Gestirn am Himmel wahrhaft töten kann. Die Globetrottels geröstet in den französischen Toskana. Durch, aber nicht mehr knusprig. Feuermelderköpfe, verzweifelt mit einer weißen Salbe beschmiert, die mittlerweile nur noch bröckelt.
Selbst die perfekte Pusteblume an Wegesrand hat eigentlich keine Kraft mehr ihre Schirmchen zu halten. Da aber kein einziger Windhauch geht, bleibt das Federbüschel aus purer Hitzelethargie einfach stehen. Kann nicht mehr, will nicht mehr. Unter dieser Sonne wird heute nicht mehr geflogen, mein Löwenzahnbürschchen.

Nach 23 Kilometer klingeln wir knallrot bei Marilyn und Michel.
Wir fassen zusammen: Nase will zelten nicht mehr, der Rest von uns will kein Gîte, Hotel gibt es weit und breit nicht, also bleibt uns nur noch eins: abbrechen oder „Chambre d‘ Hôtes“. Heute also letzteres bei Marilyn und Michel— gleich neben ihrem Wohnzimmer.

Oft sich ja die Partys die besten, auf die man am Anfang so gar keinen Bock hatte.
Ähnlich ist es heute hier.
Wir sneaken uns zum „Abendessen“ ins Dorf: die „Restaurants“ auf MapsMe gibt es natürlich nicht, so dass wir Brot mit Käse auf dem Supermarkt neben der toten Kirche mümmeln müssen. Egal.
Hauptsache, es macht satt und hält die Übergangsfigur.
Als wird zurück kommen, stellt Marilyn und ein Bier in die Aussicht: französische Toskana in sanftes Abendlicht getaucht. (Allerdings hat es —verglichen mit Italiens süßer Hügelwelt— das zehnfache an Insekten hier.)
Die Hitze lässt langsam nach und tatsächlich landen wir abends dann doch noch auf ihrem Sofa.

Das, was sich in der Vorstellung erstmal so schwer anfühlte, kann plötzlich ganz federleicht sein. Manchmal nicht so viel denken…
Wie gerne würde ich das jetzt dem Esel flüstern, der bestimmt noch immer am Bächlein steht ohne auch nur einen schnöden Gedanken daran zu verschwenden, einen Huf vor den anderen zu setzen: „Federleicht? Ich bin doch keine Pusteblume.“
Unter dieser Sonne kann heute vielleicht doch noch geflogen werden, mein Löwenzahnbürschchen. Manchmal nicht so viel denken….


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