Es war ein prima PausenTag in Navarrarenx, den wir größtenteils leider mit planen verbracht haben. Wie zu Beginn der Reise sind die Herbergen nun plötzlich meist wieder ausgebucht auf den nächsten (für uns sehr letzten Etappen).
Der Jakobsweg gibt uns nun noch mal alles um zu zeigen, dass er nichts mehr für spontane Geister ist!
Catherine verabschiedet uns mit Räucherstäbchen aus der best riechendsten Unterkunft seit jeher…

Das Wetter ist heute bestens. Häuser mit Schlupfdächern, die Jakobus Gesellschaft hat Obstbäume am Wegesrand gepflanzt.

Schmutz-Schlitterweg im Wald. Ein Schild warnt: „Achtung, Taucher!“ Warum nicht!?

Wir pausieren erst an einem Hof, der Gänseleberstopfpastete anbietet. Auch hier hat Frankreich ein Schlupfloch gefunden: Kultur versus Tierschutz. Wir trinken nur Kaffee.

Nächstes Picknick mit Wanderwurst: ein netter Hund mit wenig IQ. Wofür bräuchte er den auch!? Nur schade, dass er bei der Nahrungsaufnahme nach unserer Fütterung AUF dem Tisch sucht und dabei quasi runterstürzt.

Dann: der „Strand von Lichos“, nun sind wir ganz offiziell im Baskenland. Aber hier ist alles zweisprachig auf den Straßenschildern.

Den allerletzten Platz, der heute frei war, finden wir in einer „Donativo“-Herberge: Übernachtung und Essen gegen Spende. Irgendwo —mal wieder im Nichts. Wir rechnen mit allen. Nur nicht mir Steeve.

Steeve hat am Rande des Baskenlandes ein Bauernhaus gekauft. Die ganze Nummer ist so gut saniert, wie es geht. Aber die Fliegen sprechen Bände der Wahrheit.

Es wird ein äußerst lustiger Abend mit
Steeve — dessen Lachen alleine Showeinlage ist— und Thierry —ein verlorener Franzose, schwer krank. Wir bekommen das beste vegetarische Essen Frankreichs, lachen, reden (natürlich nicht) über Politik. Katzen auf den Tischen, Hunde zu Fuß, die Fliegen schwirren um Ohren und Kopf. Ein guter Ort, so lange man sich nicht um Hygiene sorgt.

Wir haben heute ein Zweierzimmer mit Trockentoilette. Eine nette Überraschung in einem Land, das bedacht auf Permakultur ist. In jeder Ritze.
Die Katzen heißen Putin und Stalin, wir fragen nicht weiter. Weil es heute heißt: „We don’t talk politics.“
Als Steeve die Herberge eröffnete, hat er intial jeden Pilger nach seinen Beweggründen gefragt: warum gehst Du den Camino?
Nachdem jeder zweite zu weinen auffing, hat er die Frage besser weggelassen.

Warum also gehst Du den Camino?
Eine Frage, die man besser nicht fragt. Damit hier keiner weint.
Auch das, eine äußerst wichtige Erkenntnis!