Ein flotter Fjordtag zieht so schnell vorüber, wie der Sturm von den Bergen weht.
Diesmal ist´s unser Tisch, der fliegen lernt, während die Bergerplane und das Dachzelt gerade noch militärisch zackig evakuiert werden können. Hier sind ja schließlich keine Anfänger am Werk.

Der Hit des Tages: Hallgeirs Saunageschenk.
Dreimal schwitze ich ganz alleine in der dunklen Höhle mit Blick aufs Wasser. Dreimal tauche ich ins eiskalte Fjord. Dreimal Körperexplosion. Mit Hallgeirs Geschichten im Ohr.

Hallgeir sagt, dass dieser Ort ein Magischer sei:
Natürlich ist das Licht zwischen den Bergen der Allmächtige. Was für eine Frage!?
Und natürlich besitzt jeder Zweite hier heilerische Kräfte, die vor dem Tod weitergegeben werden können. Wenn´s denn nicht verdaddelt wird.
Nein – das hat nichts mit samischem Schamanismus zu tun. Was für eine Frage!?
Das sei lediglich die Aura der Natur.
Hallgeir erzählt, dass oben am Fjord – dort, in der weißen Hütte– bis zu seinem Tod der kahlköpfische Fischer Pedersen lebte. Er starb vor mehr als zehn Jahren. Noch immer aber könne man den Geist des Alten im maroden Klapperhäuschen herumwandeln sehen. Bei Zeiten und im Zwielicht. Pederson trägt noch immer die weiße Strickjacke.

Nach Sauna, Fjordbad und einer Dokumentation über missionierende Mormonen in Finnland will ich ihn besuchen. Stiefel die Anhöhe hinauf, schleiche ums Haus, klopfe. Der alte Pederson aber ist leider nicht da.

In seinem Vorgarten wachsen wilde Himbeeren. Die nehme ich mit. Zur Geisterentschädigung – während ein Glatzkopf in Strickjacke leise das Fenster zum Hof schließt.

Heute bleibt noch auf die Schweinswale zu warten. Auch das weiß ich von Hallgeir: im Storfjord schwimmen keine Delfine, sondern die zweitkleinsten Wale der Welt.
Mögen sie nicht als Beifang unseres Nachbarn enden, der engagiert wieder und wieder die Angel auf dem Steg auswirft – während seine Freundin stolz ihr »Sea shepherd-TShirt« zur Schau trägt.

Free Paul Watson!