Unsere zwei Tage am See –irgendwo in Mittelschweden—im Glaskogen Naturreservat sehen ganz genauso aus, wie eine Outdoor-Astrid Lindgren sie malen würde:

Zu allererst steht die Jungfernfahrt mit unserem neuen Aufblaskanu, das wir auf den höchstkreativen Namen „Das Bøøt“ taufen, auf dem Programm.

Das Bøøt –ab heute neues Teammitglied der Globetrottels—ist die günstigste Variante eines Pustebötchens, quietschbonbontürkis und nur willig zu schwimmen, wenn es exakt drei PSI in die Backen geblasen bekommt. Die müssen mit purer Menschenkraft erstmal in die Kammern rein: eigentlich sind wir danach schon vollkommen im Eimer und mit unserer Sporteinheit durch. Aber es hilft ja nix: das Bøøt ruft nach seinen Gefilden, also wassern wir es. Und finden so riesige Freude daran und darin, dass es an diesen zwei Bilderbuchtagen gleich zweimal zum Manöver starten muss: einmal im Sturm und einmal auf spiegelglattem Wasser.

Egal bei welchem Wetter: Bötchen fahren bleibt auf ewig eine der besten Meditationen von Welt! Neben in der Erde wühlen.
Wir tanken auf tiefschwarzem Wasser so viel Stille ein, dass diese für die nächsten Wochen halten sollte. Ich glaube, danach kann man durchaus süchtig werden.

Mehrere verlassene Inseln werden für einen Moment erobert, bevor wir sie ohne Spur wieder verlassen, ein Mittagssnack mit Annika, der Ente, geteilt. Gänse echoen über den verlassenen See, das einzige, das zu hören ist und Wasserläufer tanzen zwischen den Seerosen. Nur das einsteigen üben wir noch…

Als zweites steht das Jungfernschwimmen im Neoprenanzug an. Sieht aus wie ein hochsportliches Olympiadress, verliert aber ganz schnell an Eleganz, wenn man die ersten Schwimmzüge beobachtet. Das liegt ganz und gar nicht am Anzug, sondern lediglich an dem mopsartigen Wesen, das sich mühsam in die zweite Haut hineingepresst hat. Den höchsten Kalorienverbrauch eindeutig beim An- und auskleiden!

Dazwischen: ein Sams plantscht fünf Minuten im dunklen Wasser. Wie gut, dass ansonsten keiner hinschaut. Aber großen Spaß hat´s schon gemacht.

Viel Feuer gibt’s zu machen. Knurrtrockenes, schwedisches Holz brennt lichterloh und riecht phantastisch. Wir verfeuern insgesamt 40 Kilo.

Lecker kochen und essen…

…ein paar Runden Hoolahoop, einige Momente auf der Yogamatte und dann sind sie auch schon vorbei: zwei Märchentage an einem See in Mittelschweden.
Tage, die nie mehr vergessen werden…