Ruhetag in Conques.
Außer unserer unermüdlichen Jagd, irgendetwas Essbares aufzutreiben passiert nicht viel.

Wäsche waschen im Waschbecken — trocknet bestens auf beheizter Handtuchhalterung.

Unsere gestrige Bierbar aufsuchen und nach etwas zu Essen betteln: tatsächlich bekommen wir ein Frühstück. (Und nehmen heimlich einen Apfel mit.)

Ein Gang durch mittelalterliche Dörfchen im Regen.

Abbaye Sainte-Foy. Erbaut zu Ehren einer jungfräulichen Märtyrerin im 3. Jahrhundert, deren Gebeine 500 Jahre später erfolgreich von einem Mönch gestohlen und seither hier ausgestellt werden.

Das Jüngste Gericht über dem Portal der Kirche blickt bunt und drohend, seit knappen tausend Jahren schon. Vielleicht wegen des Apfels!?

Drinnen wird Messe gefeiert. Wir bleiben gemeinsam mit den Greisinnen des Dorfs und einer Nonne im Nacken. Hoffend auf eine leckere Hostie, die für uns nicht abfällt. Fünf Mönche am Altar, einer kann der Liturgie nicht mehr ganz folgen. Hat bestimmt auch ganz doll Hunger.

Pilgerstempel in der Touri-Office einsammeln. Man freut sich, dass wir noch nicht verhungert sind. Nix zu futtern im Dorf, dafür aber stempeln sie wie die Großen.

Aligot-Pulver anrühren um halb sechs. Wie dankbar man für Käsekartoffelpapp doch sein kann, wenn man hungrig ist.

Duschen, Haare waschen und dem Regen draußen beim Fallen zu schauen.

Ein letztes Mal eine Herberge für morgen anschreiben. Nicht aufgeben!
Natürlich bleibt es ein Totalausfall.

Pilgerpause in einer Vorsaison, die eher „Non-Saison“ heißen müsste.
Immerhin hat man die Straßen für sich allein, die Wege und den Wald.
Weil die Welt hier stehen blieb. Irgendwann ums Jahr 1100.
Und seither in einer „Non-Zeit“ verweilt…