Weiter gehts! Um uns unglücklich zu machen könnten wir auch feststellen, dass die Zeit für die Heimreise gekommen ist – tun wir aber nicht sondern freuen uns lieber, dass uns unser Roadtrip mit Bulli heute aus der unerwartet schönen Cote d’Azur weiter in die Provence führt. Provence, wir oft waren wir schon da, Sehnsuchtsregion und Erinnerung an traumhafte gemeinsame Campingurlaube, das Wiedersehen ist längst überfällig…

Der Campabbau läuft dermaßen reibungslos, dass er traurigerweise keinerlei Material zum bloggen hergibt. Also müssen nochmal die Flamingos ran, Wildlife und süße Tierchen sind immer gut, und heute präsentieren sie sich zum Abschied von ihrer schönsten Seite:

Zurück auf der Küstenautobahn A50 gen Westen, böse Erinnerungen an dem Daily seine Reifenpanne auf der Rückfahrt von Weltreise-Teil-1, glücklicherweise haben wir heute weder Sonntag, noch einen LKW oder Reifenplatzer, so sparen wir die gut 1.000€ für Autobahnservice locker ein. Leicht verdientes Geld, finden wir.
Hinter Aix runter von der Autobahn, Provence voraus, rein in den Luberon. Erstes Ziel: Lourmarin:

Albert Camus hatte hier sein Nobelpreisgeld in ein Häusschen investiert – absolut ein Sympathiepunkt für den Existentialismus! Am Grab schnell das erinnerte gegoggelte Camus-Zitat rezitiert:

Das Reisen, das gleichsam eine höhere und ernstere Wissenschaft ist, führt uns zu uns zurück.

Zum Philosophieren bleibt aber keine Zeit, ein schnelles Photo noch:

Kaffee für uns, 1/2 Liter Öl für den Bulli, und wir sind wieder en route. (Fast) grenzenlos ist mittlerweile unser Vertrauen in den Bus, der sich tapfer im 2. Gang die engen Gebirgsstraßen hochackert. Das vor Trier noch so beängstigende Pfeifen vorne rechts bleibt nicht gänzlich aus, bereitet aber keine übermäßige Sorge mehr.
Nächstes provenciales Traumdörfchen: Bonnieux, heute für uns nur Durchfahrtsörtchen, zu knapp auch die Zeit für Apt, in Gordes reichts immerhin für ein Driveby-Bildchen:

Das Navi hat längst die Orientierung verloren, aber Chérie weiss wo’s lang geht, viel abenteuerlicher waren die Straßen damals im Himalaja auch nicht:

Und dann liegt es vor uns, das Kloster von Senanque mit seinen 8 Mönchen, definitiver Holyplace, wenn auch von Pfarrer Engels sträflich vernachlässigt. Unser wievielter Besuch hier, der vierte?

Die Lavendelfelder heute ganz winterlich mal nicht in strahlendem Lila, perfektes Photolicht erwarten wir hier schon gar nicht mehr, die Kirche ist wegen Renovierung geschlossen, macht aber nix, wir lieben diesen Ort!

Weniger lieben wir die folgenden Sträßchen, der Daily hatte hier bei der Probetour 2015 mit seiner kaputten Kühlung schwer zu kämpfen. Während der Bulli sich heute ohne zu Murren im 2. Gang die Berge hochkämpft kamen wir genau hier damals mit glühendem Kühler grandios zum Stillstand:

Eine Stunde und gefühlte 100 Kreisverkehre später Check-In auf dem Campingplatz La Pinéde in Mondragon, am äußersten Rand der Provence:

Provence. Une amour.


PS: Das Photo der todmüden vom Hochdach herunterhängenden Chérie-Teile vom Vorabend – die zwei Spaziergänge waren vielleicht doch etwas anstrengend gewesen – darf hier auf gar keinen Fall fehlen: