Unterwegs im Magicbus

Die Kunst des „Ruhig mal auslassens“ auf Vancouver Island

Enorm, wie schwungvoll und lautstark der Flügelschlag der Raben ist.
Es ist das erste, das wir nach dem Erwachen hören. Rabenschwarzes Flügelschlagen. Der beste Sound, um in den heutigen Urlaubstag zu starten.

Vancouver Island wird für uns genau das sein: Urlaubsinsel. Das haben wir uns fest vorgenommen.
Urlaub, das heißt in unserem Fall: wenig fahren, ruhig mal auslassen können. Länger an einem Ort bleiben, denn auf zwei Hochzeiten gleichzeitig. Nicht alles mitnehmen müssen, vor allem keine Abenteuer. Damit fallen alle Schotterstrecken schon mal weg.
Ein jeder Vancouver Island Reisender mag nun die Hände über dem Kopf zusammen schlagen: „Wie könnt ihr nur!? Damit entgeht euch das Beste der Insel.“
Mag sein. Macht nix. Denn wir haben Urlaub. Die „dürfen, dürfen“-Nummer. Ausschnaufen.

Länger an einem Ort: damit fangen wir hier an den Little Qualicum Falls an.
Heute wird nicht umgeparkt, heute wird geblieben. An den Wasserfällen in einem wilden, verwunschenen Urwald für deren Besichtigung wir uns eine Menge Zeit nehmen.
In SlowMotion, im Schleichgang. Und plötzlich fließt auch das Wasser langsamer. Und die Zeit.

Nur eine Mopedgang stört für eine halbe Stunde die Stille:
Hunderte von knatternden Bikes starten am Parkplatz des Upper Falls zu einer Charity Fahrt. Viele von ihnen verkleidet, die meisten mit einem Kuscheltier auf der Sissibar.
Der Startschuss wirkt so fehl am Platz, dass es surreal wird. Und auch ein bisschen zauberhaft.
Röhrende, bunte Mopeds mit langbärtigen Bösewichten obendrauf, die ihre Freude –egal wie hart probiert– nicht überspielen können.
Große Jungs auf sehr lauten Spielzeugen – mit Teddys auf der Rückbank.

Ansonsten passiert heute nicht mehr viel.
Einmal noch heiß Duschen – mit kompletten Wellnessprogramm und einmal lecker kochen – auf zwei Platten. Es gibt gefüllte Paprika aus dem Omnia-Ofen. Frisch, bio und regional aus Ashcroft. Das beste Essen seit langem.

Und weil heute Urlaubstag ist –und damit bewusster Mut zur Lücke—ziehe ich mich nun aufs „ruhig mal auslassen“ zurück.
Ruhig mal Details heute auslassen. Die Kreativität: auslassen. Den Computer: weitestgehend mal auslassen. Daher gibt es nur einen kurzen Text.
Einen auslassenden.

4 Kommentare

  1. Grundmann, B.

    Das ist richtig, einfach mal ausruhen und genießen können! Ihr seht soviel, dass alles sacken muss um es zu verarbeiten, damit es auch gut gefestigt wird! Die Gegend ist doch optimal mit den wunderschönen Wasserfällen! Sie wirken so entspannend und beruhigend! Liebe Grüße von deM😍☺️

    • Nani

      Guten Morgen deMamels!
      Zum Sacken lassen ist es wirklich der richtige Ort.
      Morgen geht es für ein paar Tage ans Meer. Ohne große Bewegungen. Auch die kann man ruhig mal auslassen.🥰
      Happy sunday!
      Deine Nani

  2. das Phantom

    Huhu,

    hier mal wieder die Fragen aller Fragen: wo genau auf diesem Platz steht Ihr? :-p

    https://nrs.objectstore.gov.bc.ca/kuwyyf/little_qualicum_park_map_9713581666.pdf

  3. Joana

    Liebes Phantom!
    Diesmal war die Nummer nicht so leicht zu eruieren, da irgendjemand sie gnadenlos umgemäht hat. (Chouchou war es ausnahmsweise nicht.)
    Sagen wir also 55!?
    Liebe Grüße,
    Deine Joana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Die Globetrottels

Theme von Anders NorénHoch ↑