Die Wettergötter meinen es gut mit uns: in der Nacht trifft ein dänischer Starkregen aufs Land. Schwere Tropfen auf dem Dach trommeln uns aus dem Schlaf vor Sonnenaufgang um vier. Sie kühlen das viel zu heiße Westschweden auf Normaltemperatur ab. Eine romantische Wohltat, wenn man eingemummelt in der Daunendecke diesem nächtlichen Regenlied zuhören darf.

Die Regengötter sind am Morgen noch nicht durch mit ihrer Arbeit. Noch immer schauert es: ein prima Grund, um langsam zu machen. Nach dem Frühstück setzen wir als Duo unsere Lesebrillen auf: endlich Zeit zu recherchieren, wie sich unsere nächste Etappe in Schweden gestalten kann; übermorgen.

Als wir Annika durch Zufall treffen, buchen uns für weitere zwei Nächte auf ihrer Wiese ein. Weil das Wohlfühlen sehr groß ist … und wir ab nun langsam: im Konsens entschieden.

Nachdem der Magicbus mit neuem Öl und frischem, pinken Kühlwasser gefüttert ist, eine Mücke im Closeup gefilmt und Chouchous zweiter Zeckenbiss (Chouchou-> Wildlifeopfer) kontrolliert wurde…

…zieht der Regen weiter und wir uns unsere Wanderschuhe an. Bis zum Meer ist es einen Kilometer durchs Naturreservat, vorbei an Seerosen und den gigantischen Satellitenschüsseln, die stumm über ein paar grasende Schafe wachen und leider nicht fotographiert werden durften.

Mit dem ersten Wellenrauschen in den Ohren, kommt die Sonne raus, sie scheint uns auf die erstaunten Gesichter. Und dann sehen wir die Ostsee hinter den »voll trolltollen« Felsen.

Wir kraxeln von Bucht zu Bucht. Mit uns sind nur ein paar Enten und Möwen hier. Und eine Bande Kühe, die auf der gegenüber liegenden, einsamen Insel hausen. Wie auch immer sie dort hin gekommen sind?! Eine von Kühen besetzte Insel in der Ostsee, ein Best-of-Kuhleben. Gefällt den Globetrottels sehr.

Der Rest des Tages kann in einem Satz zusammengefasst werden:
Langsam Videos schneiden (Chouchou), langsam tippen (ich), langsam die Powerstation aufladen (Chouchou in Zusammenarbeit mit Annikas Strom), langsam kochen (ich), langsam essen (wir beide).
Wenns gut läuft hängen wir später noch ein „langsam Film gucken“ dran. Wellness für alle.
Ein guter, schwedischer „fredag“…